Pollenallergie
Das Immunsystem des Menschen ist prinzipiell dazu da um Krankheitserreger zu bekämpfen. Bei der Allergie reagiert das Immunsystem insoferne falsch, als dass es gegen harmlose Substanzen stark reagiert. Im Falle der Pollenallergie ist der Auslöser der Blütenstaub verschiedener Pflanzen. Es handelt sich dabei um Pflanzen, die sich über die Windbestäubung vermehren und daher große Mengen an Pollen freisetzen. Entsprechend haben Pollenallergien einen streng saisonalen Verlauf, d.h. der Pollenallergiker hat nur Symptome während der Blüteperiode der Pflanzen auf die er reagiert.
Die Pollen treffen über den Luftweg auf die Schleimhäute der Atemwege und des Auges und können folgende Krankheitsbilder verursachen: Schnupfen (Heuschnupfen), Bindehautentzündung, Husten, Bronchitis, Atemnot (Asthma), Hautausschläge
In Österreich sind 3 wichtige Blüteperioden zu unterscheiden:
Blüteperiode 1: Frühling (Februar-April)
Blüteperiode der Bäume
Die Blüte ist stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Die Pollenbelastung ist prinizipiell bei warmen Schönwetter stärker. Hasel und Erle blühen eher früher, erste Belastungen kann es schon im Jänner geben. Die stärksten Belastungen sind jedoch von Mitte März bis Ende April durch Birkenpollen verursacht. Baumpollenallergiker leiden oft zusätzlich unter Nahrungsmittelallergien gegen botanisch verwandte pflanzliche Nahrungsmittel, z.B. Haselnüsse, Äpfel (siehe Rubrik Nahrungsmittelallergie)
Blüteperiode 2: Frühsommer (Mai-Juli)
Blüteperiode der Gräser
Die häufigste Pollenallergie. Da die Gräser botanisch mit den Getreiden verwandt sind, reagieren Allergiker auch auf diverse Getreidepollen (z.B. Roggenpollen). Das bedeutet aber nicht, dass eine Nahrungsmittelallergie gegen Getreideprodukte (Brot usw.) besteht.
Blüteperiode 3: (August-September)
Blüteperiode der Kräuter
In Österreich dominiert die Allergie gegen Beifuß und Ragweed, zwei artverwandte Kräuterpflanzen. Auch an die Beifußpollenallergie sind manchmal Nahrungsmittelallergien gekoppelt, und zwar gegen Sellerie und Gewürze (bes. Kräuter, siehe Rubrik „Nahrungsmittelallergie“). In Ostösterreich nimmt der Einfluss von Ragweed-Pollen zu.
Eine Pollenallergie sollte behandelt werden, da sich die Allergie sonst von Jahr zu Jahr verstärken kann. Leichte Pollenallergien sind durch die Verwendung von Augentropfen und Nasensprays beeinflussbar, auch Tabletten gegen Allergien (Antihistaminika) beseitigen die Symptome rasch. Bei stärkeren Pollenallergien und zunehmenden Beschwerden ist eine Impfbehandlung sinnvoll.
Die Allergielage sollte durch Allergietests alle 1-2 Jahre überprüft werden.
Tipps für Pollenallergiker
- Nützen Sie das Angebot von Polleninformationsdiensten.
- Planen Sie Ihren Urlaub während der Blütezeit. Am Meer und in den Bergen bleibt die Luft pollenfrei, benützen Sie zur Urlaubsplanung den internationalen Pollenflugkalender, Sie könnten sonst am Urlaubsort eine Allergie-Überraschung erleben.
- Schlafen Sie bei geschlossenen Fenstern.
- In ländlichen Gebieten sind die größten Pollenkonzentrationen am späten Abend, im Stadtgebiet in den frühen Morgenstunden zu erwarten.
- Waschen Sie häufig die Haare, legen Sie Ihrer Kleidung außerhalb des Schlafzimmers ab, trocknen Sie frische Wäsche nicht im Freien.
- Lassen Sie Ihr Auto mit einem Pollenfilter ausrüsten.
- Tragen Sie Sonnenbrillen und Hut, auch das schützt vor Pollen.
- Vermeiden Sie wenn möglich Sport im Freien, laufen im Wald ist gegenüber Läufen in freier Natur zu bevorzugen (Filterwirkung)
- Beachten Sie Allergengemeinschaften zwischen Pollen und Nahrungsmitteln.